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© Thomas Geiger
Bei der Auswahl der Dämmstoffe haben Sie die Qual der Wahl zwischen den verschiedensten Materialien. Da lohnt es sich, das Etikett genau zu studieren.
Wesentliche Eigenschaft eines Dämmstoffes ist seine Wärmeleitfähigkeit ʎ (Lambda-Wert). Je geringer die Wärmeleitfähigkeit, desto besser ist seine Dämmwirkung. Ein guter Dämmstoff sollte eine Wärmeleitfähigkeit von ʎ = 0,035 W/(mK) oder weniger haben. Im Handel ist die jeweilige Wärmeleitfähigkeit anhand der angegebenen Wärmeleitgruppe (WLG) erkennbar.
Beispiel: ʎ = 0,035 W/mK entspricht WLG 035.
Die Eigenschaften eines Dämmmaterials werden durch Kurzzeichen und Piktogramme auf dem Etikett angezeigt. So werden z. B. die Anwendungsgebiete von Dämmstoffen mit den Kürzeln für Dach/Decke (D), Wand (W) oder Perimeter/ Keller (P) und zusätzlich weiteren Angaben unterschieden. Weitere Produkteigenschaften sind mit folgenden Kürzeln vermerkt:
Auf dem Etikett ist entweder das CE-Zeichen (Europäische Norm) oder das Ü-Zeichen (nationale Normen) vermerkt. Für ausschließlich mit CE gekennzeichnete Dämmstoffe sollten Sie bei gleicher Wärmeleitfähigkeit mit 20 % mehr Dicke gegenüber Dämmstoffen mit Ü-Zeichen rechnen.
Die Vorteile von Dämmstoffen aus nachwachsenden Rohstoffen, wie z. B. Flachs, Hanf, Holzfasern, Schafwolle, Kork oder Seegras, sind ein schonenderer Umgang mit fossilen und mineralischen Ressourcen, weniger Schadstoffbelastung bei der Herstellung und die Verminderung gesundheitlicher Risiken im Wohnumfeld. Die teilweise geringere Dämmwirkung der ökologischen Baustoffe kann schon durch wenige Zentimeter mehr an Dämmdicke ausgeglichen werden. Organische Dämmstoffe sind dabei nicht per se umweltfreundlicher als anorganische (z. B. Kalziumsilikat oder Steinwolle) oder synthetische (z. B. Polyurethan oder Polystyrol). Betrachtet man die gesamte Ökobilanz eines Baustoffes, dann sind der Einsatz von Recyclingmaterialien und die spätere Rückbaubarkeit ebenfalls relevant.
Von großer Bedeutung ist auch die Energie, die für Herstellung, Verarbeitung, Einbau und Transport von Material und Maschinen sowie die Entsorgung bzw. Wiederaufbereitung eines Baustoffes benötigt wird – der sogenannte „Primärenergiegehalt“. Dämmstoffe sollten einen niedrigeren Primärenergiegehalt aufweisen, als sie über ihre Lebensdauer an Energie einsparen. Die Ökobilanz von Dämmstoffen aus nachwachsenden Rohstoffen wie Hanf, Flachs, Zellulose oder Holzfasern ist über den gesamten Lebenszyklus besonders umweltfreundlich.
Für besonders umweltfreundliche und emissionsarme Wärmedämmstoffe, Unterdecken und Wärmedämmverbundsysteme gibt es das Umweltsiegel „Blauer Engel“.
Informationen: www.blauer-engel.de
Informationen zu Baustoffen aus nachwachsenden Rohstoffen: baustoffe.fnr.de
Im Sinne eines nachhaltigen Bauens ist es wünschenswert, dass bei der nächsten Sanierung oder beim Rückbau ein möglichst hohes Maß an Recyclingfähigkeit sichergestellt ist. Unter diesem Gesichtspunkt sollten Sie folgende Faktoren beachten:
Die Dämmeigenschaften von Gebäudeteilen (z. B. Wand oder Fenster) werden mit dem U-Wert (früher k-Wert) angegeben.